FAQ

Häufig gestellte
Fragen

Wofür steht CRIS?

Das Akronym CRIS steht für Crowdsourcing Research Questions in Science. CRIS ist ein Teil eines mehrjährigen Projekts der Ludwig Boltzmann Gesellschaft namens Open Innovation in Science. Ziel des Gesamtprojekts – Open Innovation in Science – ist es, den direkten Nutzen von Forschung für die Gesellschaft zu erhöhen. Reden Sie mit! heißt die konkrete Crowdsourcing-Initiative. Mehr Information unter: www.redensiemit.org

Zuletzt aktualisiert am 17.09.2015 von Roland Schütz.

Was ist Crowdsourcing?

Crowdsourcing beschreibt den Weg, individuelle Probleme und Aufgaben einer Organisation mit Hilfe externer Wissensträger aus der Crowd zu lösen bzw. zu erledigen. Dabei kommen unterschiedliche Online-Plattformen zum Einsatz.

Kernelemente von Crowdsourcing sind:

  1. Eine Organisation/Institution/Individuum hat ein Problem oder eine Aufgabe, für das/die es eine Lösung benötigt
  2. Eine Community (Crowd) möchte dieses Problem oder die Aufgabe freiwillig lösen
  3. Eine Online-Plattform bringt beide Seiten zusammen und ermöglicht eine Interaktion
  4. Sowohl der Inhaber des Problems als auch die Crowd profitieren von der Lösung des Problems oder der Aufgabe

(Angelehnt an die Definition von Daren C. Brabham, Crowdsourcing (MIT Press Essential Knowledge), 2013)

Zuletzt aktualisiert am 09.10.2014 von Roland Schütz.

Worin unterscheiden sich Crowdsourcing, Citizenscience, Bürgerwissenschaft?

Crowdsourcing, Citizenscience, Bürgerwissenschaft – auch bekannt als Menge Wissenschaft – bezeichnet grundsätzlich die Beteiligung der Öffentlichkeit in der wissenschaftlichen Forschung. Sehr oft handelt es sich um statistische Erhebungen oder Projekte, wo Laien Beobachtungen melden, angeleitet Daten auswerten oder Messungen durchführen. Der Crowdsourcing Prozess CRIS der Ludwig Boltzmann Gesellschaft geht weit darüber hinaus und gibt BürgerInnen die Möglichkeit, direkt Einfluss auf die Generierung von Forschungsfragen zu nehmen. Bei CRIS wird der Kreativität von Laien Raum gegeben, gewollt ist eine Diskussion auf Augenhöhe aller Beteiligten, aus der sich in weiterer Folge Hypothesen und neue Forschungsfragen ableiten lassen.

Zuletzt aktualisiert am 09.10.2014 von Roland Schütz.

Was ist der Unterschied zwischen Crowdsourcing und Crowdfunding?

Mit dem Crowdsourcing Projekt CRIS zielt die Ludwig Boltzmann Gesellschaft darauf ab, Anliegen von Betroffenen sowie Problem- und Lösungsvorschläge zu sammeln. Crowdfunding hingegen bezeichnet eine Art der Finanzierung, die für CRIS keine Relevanz hat.

Zuletzt aktualisiert am 09.10.2014 von Roland Schütz.

Warum wird Crowdsourcing für ein so spezifisches Thema angewendet?

Der Bereich der psychischen Erkrankungen wurde in einem sorgfältigen Prozess ausgewählt, in dem neben Sekundärdaten auch internationale ExpertInneninterviews zu Rate gezogen wurden.

Grundsätzlich sind psychische Erkrankungen ein Themenbereich, der sowohl gesundheitspolitische Relevanz als auch hohe Forschungsrelevanz aufweist. Generell steht die (international) hohe Prävalenz einer ungleich geringeren Forschungstätigkeit gegenüber, denn jeder Fünfte erkrankt im Laufe seines Lebens psychisch.

Zuletzt aktualisiert am 10.12.2014 von Roland Schütz.

Wie wurde das Crowdsourcing Projekt organisiert?

Zunächst wurden Ideen, Problem- und/oder Lösungsvorschläge heterogener Stakeholder gesammelt. In einem zweiten Schritt wurden die Themen und Problembereiche geclustert. Danach erfolgte die Evaluierung und schließlich die Auswahl einzelner Themen, die als Impulse für neue Forschungsprozesse dienen. Mehr Informationen zur Crowdsourcing-Initiative finden Sie unter www.redensiemit.org

Zuletzt aktualisiert am 09.10.2015 von Roland Schütz.

Wann fand das Crowdsourcing von CRIS statt?

Das Crowdsourcing fand auf der Online-Plattform www.redensiemit.org statt.

Die Einreichphase startete am 16. April 2015 und endete nach 11 Wochen. Die TeilnehmerInnen wurden aufgerufen, einen Beitrag über offene, ungelöste Fragestellungen bzw. Problemstellungen im Bereich psychischer Erkrankungen zu posten. 

Zuletzt aktualisiert am 09.10.2015 von Roland Schütz.

Was ist der Unterschied zu herkömmlichen PatientInnen-Plattformen / -Foren?

Herkömmliche Patienten/Patientinnen-Plattformen und -foren dienen dem Austausch der Patienten/Patentinnen untereinander oder sind Webportale, auf denen medizinischer Rat eingeholt werden kann. Bei – Reden Sie mit! – geht es um offene, ungelöste Fragestellungen und Problemstellungen von Betroffenen und Interessierten zum Thema psychische Erkrankungen. Diese wurden gesammelt, ausgewertet und in den Forschungsprozess zurückgespielt. Gesamtziel ist es, neue, für die Gesellschaft besonders nutzenstiftende Forschungsthemen zu generieren.

Zuletzt aktualisiert am 09.10.2015 von Roland Schütz.

Wurden die Beiträge anonymisiert?

Es war nicht möglich, einen Beitrag ohne vorhergehende Registrierung auf der Plattform zu verfassen. Alle Beiträge wurden vertraulich behandelt und eingereichte Beiträge sind zu keinem Zeitpunkt für andere TeilnehmerInnen sichtbar. Alle Beiträge unterliegen selbstverständlich dem Datenschutz.

Es wurde für TeilnehmerInnen ermöglich, nach der Übermittlung eines Beitrags das gesamte Profil zu löschen; in diesem Fall blieb der Beitrag im System erhalten, aber die dahinterliegenden Profildaten wurden überschrieben.

Zuletzt aktualisiert am 21.01.2016 von Roland Schütz.

Wie wurden die vom Analyseteam definierten Forschungsbereiche evaluiert und gereiht?

Die Evaluierung und Reihung erfolgte in einem zweistufigen Prozess. Zuerst wurden die definierten Forschungsbereiche für alle registrierten TeilnehmerInnen auf der Plattform zum Voting bereitgestellt. Am 22. Oktober erstellte eine internationale Fachjury die finale Reihung der Forschungsbereiche.

Zuletzt aktualisiert am 21.01.2016 von Roland Schütz.

Ist so eine Menge an Daten überhaupt zu bewältigen? Und wie kann man die Qualität der Crowdsourcing-Ergebnisse sichern?

Erwartet wurde eine Vielzahl von Einreichungen, welche in einem umfassenden Analyseprozess computerunterstützt von einem geschulten Analyseteam systematisch ausgewertet wurde. Das Analyseteam wurde von FachexpertInnen für psychische Erkrankungen unterstützt. 

Zuletzt aktualisiert am 21.01.2016 von Roland Schütz.

Was ist mit dem Schutz der Ideen (geistigem Eigentum)?

In diesem Crowdsourcing wurden keine Ideen generiert, sondern die TeilnehmerInnen lieferten Beiträge über ungelöste Probleme, offene Fragen und persönliche Erfahrungswerte, welche als solche keinem Schutz unterliegen. Die übermittelten Beiträge waren ausschließlich für das Analyseteam sichtbar und waren zu keinem Zeitpunkt für andere TeilnehmerInnen zugänglich. Alle Beiträge wurden vertraulich behandelt und unterliegen selbstverständlich dem Datenschutz.

Zuletzt aktualisiert am 21.01.2016 von Roland Schütz.

Gibt es best practice-Beispiele für erfolgreiches Crowdsourcing in der Wissenschaft?

Bis dato wurde Crowdsourcing in der Wissenschaft nur in sehr wenigen Fällen angewendet. Ein Beispiel ist der Harvard-Case, bei dem die Frage „What do we not know to cure Diabetes Mellitus Type 1?“ gestellt und in einem breit angelegten Crowdsourcing Prozess beantwortet wurde. Die Harvard Medical School wollte aber nicht nur neuartige Lösungen im Bereich Diabetes Mellitus Typ 1 finden, sondern generell untersuchen, wie Open Innovation im wissenschaftlichen Forschungsprozess genutzt werden kann, z.B. die Formulierung von Forschungsfragen oder die Evaluierung von Forschungsanträgen betreffend. 

Das Projekt wurde zum überwiegenden Teil durch das National Institute of Health, der nationalen Forschungsagentur in den USA, finanziert. Die Verwendung von Steuergeldern für ein derartiges Projekt in Kombination mit der durchführenden Organisation – eine der renommiertesten Universitäten der Welt – legt den Schluss nahe, dass das Thema Open Innovation in Science von internationaler top-Relevanz ist. 

Zuletzt aktualisiert am 09.10.2014 von Roland Schütz.

Was passiert mit den Ergebnissen aus dem Crowdsourcing?

Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft wird die Erkenntnisse in die nationale wie internationale Forschungslandschaft verbreiten sowie der Wissenschaftspolitik in Österreich und der EU zur Verfügung stellen.

Zuletzt aktualisiert am 19.02.2015 von Roland Schütz.

Wie ist es zur Auswahl des Themas „psychische Erkrankungen“ gekommen?

Das Thema wurde in einem umfassenden Evaluierungsprozess der Ludwig Boltzmann Gesellschaft ausgewählt. Dazu wurden verschiedene Kriterien angewendet:

  • Psychische Erkrankungen sind im Verhältnis zu anderen Erkrankungen (z.B. Krebs) wenig erforscht
  • Hohe Prävalenz und damit hohe Betroffenheit in der Bevölkerung – sowohl direkt als auch indirekt, z.B. bei Angehörigen
  • Alle Altersgruppen und alle Bevölkerungsschichten sind von psychischen Erkrankungen betroffen
  • Hohe gesundheitspolitische Relevanz: Die Folgen von psychischen Erkrankungen haben drastische Auswirkungen auf die Gesellschaft (z.B. Frühpensionen, Langzeitkrankenstände)

Zuletzt aktualisiert am 20.02.2015 von Roland Schütz.

Wer hat das Thema ausgewählt?

Unter Bezugnahme der Analyse von Sekundärdaten und Interviews mit internationalen ExpertInnen wurde das Thema von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft als prioritär erkannt und für die Initiative Open Innovation in Science ausgewählt.

Zuletzt aktualisiert am 09.10.2014 von Roland Schütz.

Wie wurde sichergestellt, dass alle relevanten Stakeholder involviert waren?

Es wurde ein genaues und umfassendes Stakeholdermapping durchgeführt. Die Information der relevanten Stakeholder erfolgte durch das Projekt-Team, durch das Advisory Board sowie die ProjektpartnerInnen.

Zuletzt aktualisiert am 21.01.2016 von Roland Schütz.